Drolshagen/Hützemert. „Wer sich nicht scheut, anderer Leute Dreck wegzuräumen, der hat eine Belobigung verdient“: Mit diesen Worten schritt Drolshagens Bürgermeister gestern zu einer echten Massenehrung. Zwölf (!) Gruppen und Vereine zeichnete Theo Hilchenbach mit dem Klimaschutzpreis der Stadt Drolshagen aus. Mit von der Partie beim Urkunden-Marathon war natürlich auch der Geldgeber. Stefan Engelberth von RWE Deutschland teilte sich mit dem Bürgermeister die Übergabe der gerahmten Urkunden im Musiksaal des Alten Klosters. „Es ist schön, so ein junges Publikum hier zu haben“, meinte Engelberth. Und das mit gutem Grund: Die meisten der insgesamt 165 freiwilligen Helfern, die im letzten Jahr in der Innenstadt und den Drolshagener Dörfern Müll aufgesammelt und damit der Natur Luft zum Atmen verschafft haben, sind Kinder und Jugendliche. „Ich finde das ganz toll“, freute sich Bürgermeister Hilchenbach.
Mit dem Klimaschutzpreis wurden zehn Abfallsammelaktionen ausgezeichnet: Über die Urkunde und jeweils 100 Euro freuten sich Kinder aus Essinghausen, die Dorfgemeinschaften von Germinghausen, Junkernhöh und Köbbinghausen, Kinder aus Husten, der Dorfverein Hützemert (Theo Hilchenbach: „Wahrscheinlich wird Farbe für die Lokomotive gekauft“), Kinder aus Siebringhausen, die Dorfgemeinschaft Herpel, der TuS 09 Drolshagen, eine Kindergruppe aus Wegeringhausen, die Jugendfeuerwehr Iseringhausen, die den Autobahnzubringer gereinigt hatte, und die Handballer des TuS 09 als zweites umweltbewusstes Team des Drolshagener Sportvereins.Für saubere Gewässer sorgten derweil die Jugendabteilung der DLRG, die im Zentralort am Rose-Bach und am Wormicke-Bach im Einsatz waren, sowie die Jugendfeuerwehr Drolshagen, die sich den Rose-Bach von Drolshagen bis Hützemert und dazu noch den Trimm-Dich-Pfad vornahm.Das alles freute selbstredend auch den Drolshagener Umweltschutzbeauftragten Dieter Gastreich, der den Klimaschutzpreis zum zwölften Mal organisiert hat. Dafür gab’s am Donnerstag vom Bürgermeister ein Extra-Dankeschön.Die preisgekrönten Teams sammelten insgesamt 20 Kubikmeter achtlos weggeworfene Abfälle auf. Hauptsächlich waren das Glasflaschen, Verpackungsmüll, Holzteile und Altreifen, aber auch ungewöhnliche Fundstücke wurden aus der Natur geholt: eine ganze Teichfolie, eine Matratze und sogar ein Oberhemd samt Krawatte. „Da hat sich einer wohl im Wald umgezogen“, erklärte der Bürgermeister den staunenden Kindern, die von ihm auch so machen Tipp für die Verwendung der 100 Euro bekamen.So schlug Hilchenbach den Kids aus Husten vor, das Geld in leckeres Eis zu investieren. Und den Jungen und Mädchen aus Germinghausen, Junkernhöh und Köbbinghausen riet er scherzhaft, zu überprüfen, ob die RWE-Gelder wirklich angekommen sind. Denn, so der Bürgermeister: „Ohne Moos nichts los.“
Doch diese Sorge dürfte unbegründet sein. 1200 Euro zwingen einen Energiekonzern garantiert nicht in die Knie. Zum Beweis dafür sicherte Stefan Engelberth zu, dass RWE Deutschland beim Drolshagener Klimaschutzpreis 2014 erneut ins Portemonnaie greifen wird.
(Quelle: www.derwesten.de / Foto: Michael Alexander)
(Quelle: www.derwesten.de / Foto: Michael Alexander)