Drolshagen/Hützemert. Der Schulausschuss ist für den Verbund der Drolshagener Gräfin-Sayn-Schule auch mit Hützemert. Nur so kann der Standort am Leben erhalten werden.
Der Name und der Status ändern sich, sonst nicht viel: Die Grundschule Hützemert, derzeit selbstständige Schule, wird zum Schuljahr 2015/2016 ein Anhängsel der ,Mutter’-Grundschule Gräfin-Sayn aus Drolshagen und geht damit den gleichen Weg, den die Schule in Schreibershof bereits gehen musste, seinerzeit nach monatelangen und heftigen politischen Kontroversen. Dass blieb dieses Mal weitgehend aus. Gaby Demnig (UDW) kritisierte im Schulausschuss, dass man grundlegende Informationen vermisse und dem Vorschlag deshalb nicht zustimmen werde. Demnig: „Uns fehlen Informationen über mögliche Alternativen. Wir sind vor vollendete Tatsachen gestellt worden.“ Wie beispielsweise seien die finanziellen Auswirkungen, was spare die Stadt ein, wenn man den Teilstandort Hützemert ganz schließe? Beigeordneter Peter Spitzer wies daraufhin, dass seitens der Mehrheit des Stadtrates eine solche Lösung nie in Frage gekommen sei: „Wir hatten immer klare Vorgaben und haben keine Zahlen zurückgehalten.“ Burkhard Lütticke vom städtischen Hauptamt wies darauf hin, dass der geplante Verbund im Vergleich zum Status Quo der Grundschule Hützemert keinen finanzieller Unterschied ausmache: „Es ändert sich nichts.“
Sowohl Spitzer als auch Lütticke räumten aber ein, dass es Veränderungen gebe, wenn irgendwann einmal ein Ganztagsangebot in Hützemert oder Schreibershof eingerichtet werden könne. Spitzer: „Dann müssen wir reagieren, wie wir das mit dem Mittagessen umsetzen.“ Die Räumlichkeiten in Hützemert seien vorhanden, aber: „Bis jetzt gibt es den Bedarf aber nicht. Für drei oder vier Kinder kann man keinen Ganztag einrichten.“
Lütticke informierte darüber, dass viele Eltern noch „ihre Probleme“ mit einer Ganztagsbetreuung ihrer Kinder hätten. Demgegenüber gebe es allerdings Eltern, so Spitzer, die nach einer Ferienbetreuung für ihre Schulkinder nachfragen würden. Annemarie Hermann (UCW) zeigte sich sicher, dass der Bedarf für den Ganztagsbetrieb auch in Hützemert nicht lange auf sich warten lassen werde: „Darauf müssen wir uns einrichten.“ Trotz einer möglichen finanziellen Mehrbelastung würde die städtische Schulverwaltung gerne einen Ganztagsbetrieb in Hützemert eröffnen, wie Peter Spitzer gestern auf Anfrage unserer Zeitung auch bestätigte. Denn mit den 45 Ganztagskindern „auf dem Buscheid“ sei die dortige Kapazität ausgereizt. Spitzer: „Bei 45 müssen wir das deckeln.“
Bevor gestern der Schulausschuss seinen Beschluss fasste, hatte die Schulkonferenz in Drolshagen die Gelegenheit gehabt, sich zur Dreier-Lösung Drolshagen-Schreibershof-Hützemert zu Wort zu melden. In einer Stellungnahme sagt die Konferenz zwar, man stimme dem Verbund mit Hützemert zu, gleichzeitig macht man auf „einige zusätzliche Risiken und Belastungen“ aufmerksam: so die Zunahme des Schülerfahrverkehrs, insbesondere dann, wenn an einem der drei Standorte die Mindestzahlen für die Errichtung einer Eingangsklasse nicht erreicht werden könne.
Im Klartext: Fehlen in Schreibershof oder Hützemert für eine Eingangsklasse Schüler, müssten andere fahren. Des weiteren sei die Organisation und Verwaltung „dreier räumlich weit auseinander liegender Schulstandorte durch nur eine Schulleitung ebenso problematisch wie die sozialpädagogische Förderung in der Schuleingangsphase. (Quelle: www.derwesten.de)